Mit dem Wohnmobil durch die Provence





22. Juli 2010: Castellane – Aiguines - Les Salles-sur-Verdon

An diesem Morgen ließen wir es ruhig angehen und standen erst gegen 9:45 Uhr auf. Andreas bereitete das Frühstück zu, während Doreen Baguette und Croissants aus dem Shop des Campingplatzes besorgte. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns kurz von unseren Stellplatznachbarn, leerten die Abwassertanks und füllten Frischwasser nach. Da uns das Bargeld schon wieder auszugehen drohte, fuhren wir als erstes nach Castellane, um dort einen Bank-Automaten zu suchen. Außerdem wollten wir bei der Gelegenheit endlich die inzwischen geschriebenen Urlaubspostkarten in einen Briefkasten werfen.
Die Straße führte wenige Meter oberhalb des Flusslaufes durch das Tal und wie schon gestern waren wieder eine Menge Raftingtouren zu sehen.

     

In Castellane angekommen suchten wir zunächst einen Parkplatz und wurden in der Nähe der alten Römerbrücke am Ortsrand fündig.

       

Für PKW gab es eine Reihe kostenloser Plätze, Fahrzeuge über 2m Höhe wurden mit 6€ pro Tag zur Kasse gebeten. Wir liefen ins Zentrum des Ortes, fanden recht schnell einen Geldautomaten und stockten zum hoffentlich letzten Mal für diesen Urlaub unsere Haushaltskasse auf. Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch die engen Gassen, schauten in einige Läden hinein, kauften Briefmarken für unsere Urlaubskarten und warfen diese in den nächsten Briefkasten.

     

Dann lenkten wir unsere Schritte allmählich wieder in Richtung Wohnmobil und verließen Castellane nach Süden. Allerdings verpassten wir offensichtlich den richtigen Abzweig nach Jabron und so fuhren wir einen weiten Bogen durch die Alpes maritime. Im Nachhinein stellten wir jedoch fest, daß die Darstellung der Straßen in unserem Reiseführer wohl nicht so ganz der Realität entsprach und wir gar keine andere Chance hatten, eine andere Route zu wählen, ohne zumindest einen Teil der Straße, die wir gekommen waren, wieder zurück zu fahren. Bei La Bastide bogen wir auf die D21 in Richtung Osten ab und erreichten bald darauf Comps-sur-Artuby. Hier wechselten wir auf die D71, welche uns an den Südrand der Gorge du Verdon brachte.
Auch hier gab es wieder schöne Aussichtspunkte, von denen man zum Teil steil nach unten bis zum Grund der Schlucht blicken konnte.

     

Im Tunnels de Fayet, den wir gestern schon von der anderen Seite her gesehen hatten, hatten einige Touristen Ihre PKW vor den Aussichtsfenstern geparkt und damit die Ausweichstelle für größere Fahrzeuge blockiert. Und natürlich kam uns genau an dieser Stelle ein anderes Wohnmobil im Tunnel entgegen. Zurück ging es auch nicht mehr, da von dort schon weitere Fahrzeuge nachdrängten. Also stieg Doreen aus und lotste uns zentimetergenau zwischen den schroffen Felswänden und dem Gegenverkehr hindurch.

       

Nach dieser Einlage waren wir alle reif für eine Pause und wir beschlossen, den nächsten schönen Haltepunkt für unsere Mittagspause zu nutzen. Daher bogen wir um 14:45 Uhr an der Pont de l´Artuby, einer 100m langen Bogenbrücke, die hier einen Nebenarm des Verdon überspannt, kurz von der Straße ab und stellten unseren Campingtisch und die Stühle mit Panoramablick zur Brücke nach draußen.
Während Doreen das Essen kochte, machte Andreas noch rasch einige Fotos von dem beeindruckenden Viadukt.

     

Gegen 16:00 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort. Wir passierten noch eine Reihe schöner Aussichtspunkte mit Blick auf die Schlucht und deren Ausgang hin zum Lac-Sainte-Croix.

     

Dann schlängelte sich die Straße allmählich abwärts und führte über Aiguines hinab zum Ufer des Sees. Unser heutiges Ziel war Les Salles-sur-Verdon, doch die beiden Campingplätze La Source und Les Pins waren bereits voll belegt. Etwas ratlos blätterten wir im ADAC-Campingführer und suchten die nächstgelegenen Plätze in 14 bzw. 16 Kilometer Entfernung heraus, die jedoch nicht über einen Pool verfügten. Doch zum Glück entdeckten wir kurz vor dem Ortsausgang noch ein kleines Hinweisschild zu einem weiteren Campingplatz, welcher etwas oberhalb des Sees in den Weinbergen lag. Auf unsere Nachfrage hin ergatterten wir den letzten Stellplatz mit Strom und einen der letzten Plätze überhaupt. Einen Pool gab es ebenso wie ein freies WLAN, da hatten wir mal wieder Glück gehabt…
Wir richteten uns kurz ein, gingen dann mit den Kindern zum Baden in den Pool und bestellten anschließend für den nächsten Morgen frisches Baguette und Croissants im Shop. Später setzten wir uns zum Abendessen vor unser Wohnmobil, wurden allerdings sofort von einer Menge Insekten bestürmt, die durch winzige Öffnungen sogar ins Innere des Fahrzeuges vordrangen. Hier half nur noch die „chemische Keule“; in der Zwischenzeit gingen wir noch eine große Runde und erkundeten den Platz ein wenig. Als wir zurück kamen, war das Wohnmobil praktisch wieder insektenfrei und wir brachten die Kinder ins Bett. Während Doreen noch einmal duschen ging, tippte Andreas ein wenig Reisebericht und sicherte die Fotos; der Insekten wegen jedoch im Wohnmobil. Zum Tagesausklang gab es noch ein Glas Wein für uns und auch Vincent kam noch einmal auf ein Glas Saft aus dem Bett. Doch an diesem Abend war die Luft bei uns recht schnell raus. Wir schafften gerade mal die halbe Flasche Wein, dann legten auch wir uns Schlafen.


Gefahrene Strecke: 95 km
Übernachtung: Domaine le Chainterain (24 €)




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