Weinanbaugebiete weltweit


Die traditionellen Weine kommen aus Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland. In den letzten Jahren etablieren sich aber in Europa mehr und mehr auch Weine aus den USA, Südafrika, Argentinien, Chile, Australien und Neuseeland, die sich durch einen vollmundigen Geschmack und zum Teil außerordentiche Komplexität auszeichnen.
Häufig erfolgt die Klassifizierung der Weine nach Herkunft und Rebsorte, doch die Unterscheidungsmerkmale sind von Land zu Land verschieden. In der folgenden Übersicht sollen die bekanntesten Herkunftsländer für Wein etwas näher betrachtet werden.



  [Frankreich]   [Italien]   [Deutschland]   [Spanien]   [USA]   [Chile]   [Argentinien]   [Südafrika]   [Australien]   [Neuseeland]  




Frankreich

Die französischen Weine werden nach der Stadt oder der Region benannt, aus der sie stammen. Die wichtigsten Anbaugebiete sind:
Bordeaux, Loire, Rhone, Burgund, Elsaß und Champagne. Die besten Weine erhalten Ihre Einstufung nach den Appellations d´Origine Contróllées, durch die der Staat den Ursprung und die Qualität des Weins garantiert.

  • Bordeaux: Diese Weine stammen aus dem etwa 105.000 Hektar großen Weinanbaugebiet nahe der gleichnamigen Stadt, wo mehrere Millionen Flaschen pro Jahr abgefüllt werden. Für die Rotweine werden Cabernet-Sauvignon, Merlot, Cabernet-Franc, Malbec und Petite-Verdot verschnitten, wobei nur die jeweils besten Jahrgänge verwendet werden. Die Weißweine werden vorwiegend aus der Sauvignon-Blanc-Traube gewonnen.

  • Loire: Vorwiegend Weißweine werden aus Trauben von Chenin-Blanc und Sauvignon-Blanc hergestellt. Es gibt aber auch Rosé- und Rotweine aus dieser Region.

  • Rhone: Aus dieser Region kommen vor allem vollmundige Rotweine, bei denen oft über zehn verschiedene Traubensorten verschnitten werden. Am weitesten verbreitet ist hier der Syrah.

  • Burgund: Die Rotweine dieses Gebietes werden vor allem aus Pinot Noir und Gamay gewonnen. Für die Weißweine werden vorwiegend Chardonnay und Aligoté verwendet.

  • Elsaß: Sicherlich geografisch und historisch bedingt, ähneln die elsässischen Weine den deutschen Weinen, wenngleich sie meist trockener sind. Vorwiegend werden Riesling und Gewürztraminer verwendet.

  • Champagne: In dieser berühmten Region werden Trauben von Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier verschnitten. Champagner reift mit Hefe in der Flasche, wodurch Kohlensäure und der frische Charakter entstehen. Diese klassische Methode der Sektherstellung wird auch von anderen Produzenten angewendet, jedoch dürfen nur Produkte aus der Champagne auch den Namen Champagner tragen. Folgende Sorten werden unterschieden: sehr trockene (Brut), trocken (Extra-Dry), medium (Dry oder Sec) und lieblich (Demi-Sec).


    Italien

    Die Benennung italienischer Weine richtet sich entweder nach der Traubensorte oder der Stadt, in deren Nähe die Trauben wachsen. Im folgenden werden zuerst Anbaugebiete genannt und anschließend Weine dieser Regionen, die nach Trauben und Städten benannt sind.

  • Piemont: In dieser Region werden vorwiegend Nebbiolo- und Barbera-Reben kultiviert. Der Name der Weine setzt sich aus der Bezeichnung der Rebsorte und des Anbauortes zusammen, also beispielsweise Barbera d`Asti.
    Barolo: Dieser Rotwein wird vorwiegend aus der Sorte Nebbiolo gewonnen und muß mindestens zwei Jahre im Faß reifen.
    Barbaresco: Auch für diesen Wein sind Nebbiolo-Trauben die Grundlage. Die unterschiedliche Beschaffenheit der Böden läßt jedoch zahlreiche Geschmacksvarianten entstehen.

  • Toskana:
    Chianti: Diese Region ist in sieben Distrikte unterteilt und ihr Wein wird aus verschiedenen Rebsorte gewonnen. Es gibt mehrere verschiedene Chianti-Sorten. Ein einfacher, von Gehalt und Farbe leichter Wein, heißt einfach Chianti, während ein qualitativ besserer Wein als Chianti Veccio bezeichnet wird. Ein Chianti Classico reift über einen längeren Zeitraum und hat einen höheren Alkoholgehalt und ist ein Wein von hoher Qualität. Ein Chianti Reserva muß zusätzlich zwei Jahre im Faß reifen.
    Brunello di Montalcino: Dieser Rotwein wird ausschließlich aus einer Züchtung der Sangiovese-Traube (Brunello) hergestellt.
    Vino Nobile de Montepulciano: Für diesen Wein werden die gleichen Trauben verwendet, wie für einen Chianti, allerdings muß er mindestens zwei Jahre länger im Faß reifen. Noch einmal drei bis vier Jahre älter ist er, wenn er den Beinamen Riserva trägt.


    Deutschland

    In Deutschland gibt es dreizehn Weinbauregionen, nach denen auch die Weine benannt werden:
    Rheinhessen, Pfalz, Baden, Württemberg, Mosel-Saar-Ruwer, Franken, Nahe, Rheingau, Saale-Unstrut, Mittelrhein, Ahr, Hessische Bergstraße und Sachsen.
    Etwa drei Viertel der gesamten Anbaufläche wird für Weißweinreben genutzt, darunter vor allem Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner und Kerner. Die wichtigsten Rotweinreben sind Spätburgunder, Portugieser, Dornfelder und Trollinger.
    Deutsche Weine gibt es in den Geschmacksrichtungen von "sehr trocken" bis "sehr süß". Die einfachsten Weine tragen die Bezeichnung Tafelwein, besser sind die Q.b.A. (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete). Ab einem bestimmten Reifegrad ist die Stufe Qualitätswein mit Prädikat erreicht. Dieser wird nach einer sechsstufigen Reifeskala mit folgenden Qualitätsstufen bewertet: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Ausschlaggebend zur Einstufung in diese Kathegorien ist der Öchsle-Grad, der den Zuckergehalt der zur Herstellung des Weins verwendeten Mostes angibt. Demzufolge sind Kabinett-Weine die trockensten Weine, die süßesten Weine sind die Eisweine, für die die Trauben erst nach dem ersten Frost gelesen werden.


    Spanien

    Die wichtigsten Weinanbaugebiete Spaniens sind Rioja und Valdepenas.

  • Rioja: In dieser Region gibt es drei Distrikte, in denen Wein angebaut wird. Aus Rioja Alta kommen sehr herbe Weine, Riaja Alavesa macht würzige, und Rioja Baja als wärmstes Anbaugebiet produziert Weine mit hohem Alkoholgehalt. Traditionell sind Weine aus Rioja Verschnitte aus allen drei Distrikten.
    Die roten Trauben Riojas heißen Tempranillo, Garnacha Tinta (Grenache), Graciano und Mazuelo. Die wichtigste Traubensorte für Weißwein ist Viura, die mit Garnacha Blanga und Malvasia verschnitten wird.
  • Valdepenas: Die Weine, die in dieser zentral gelegenen Region hergestellt werden, sind besonders in Madrid als Karaffenweine beliebt. Die bekannteste rote Sorte heißt Cancibel, die bekannteste weiße Airen.
  • Sherry: Spanien ist bekannt für seinen Sherry, einen angereicherten Wein. Seit Jahrhunderten berühmt für seinen Sherry ist die Gegend um Jerez. Die Palette reicht von sehr trockenen bis sehr süßen Produkten.


    USA

    Die bekanntesten amerikanischen Weinanbaugebiete liegen in Kalifornien, dem Nordwesten und New York. Weniger bekannte Gebiete liegen in Texas, Idaho, New Mexico oder Virginia. Wichtigstes Klassifizierungsmerkmal für Weine aus den USA ist die Rebsorte.

    Rotweine:
    Cabernet Sauvignon: Diese Weine haben einen ähnlichen Charakter wie französische rote Bordeauxweine, da sie aus der gleichen Traubensorte gewonnen werden.
    Merlot: Amerikanische Merlot-Weine reifen meist noch einige Zeit im Eichenfaß, was ihnen eine unverkennbare kräftige Barrique-Note verleiht.
    Pinot Noir: Diese Traube ist die amerikanische Version einer roten Burgundertraube. Der beste Pinot Noir hat eine recht helle Färbung. Oregon wird zunehmend berühmt für seine Pinot Niors.
    Zinfandel: Diese Trauben ergeben vielseitige Tischweine, aber auch immer mehr qualitativ hochwertige Zinfandel-Weine erobern den Markt. Der Charakter ähnelt ein wenig den französischen Rhoneweinen.

    Weißweine:
    Chardonnay: Diese Weine gibt es, je nach dem Gärungsverfahren, mit unterschiedlichem Alkoholgehalt. Er wird aus den gleichen Trauben gewonnen, wie französischer weißer Burgunder und zum Teil einige Zeit im Eichenfaß ausgebaut (oaked Chardonnay).
    Sauvignon Blanc: Diese Weine werden aus den gleichen Trauben gewonnen, wie weißer Bordeaux aus Frankreich.


    Chile

    Die drei chilenischen Hauptanbaugebiete sind:

  • Atacama und Coquimbo: Die Weine aus dem Norden Chiles sindüberwiegend süß und haben einen hohen Alkoholgehalt.
  • Aconcagua bis Talca: Diese Regionen Zentralchiles produzieren die besten Weine des Landes.
  • Maule bis Bio Bio: Der größte Teil des chilenischen Weins kommt aus diesen südlichen Provinzen des Landes.
    Für die Produktion von Rotwein werden vor allem die Sorten Cabernet Sauvignon, Malbec, Cabernet Franc, Pinot Noir und Petit Verdot verwendet. Die häufigsten weißen Sorten sind Sauvignon Blanc, Semillon, Pinot Blanc, Chardonnay, Trebbiano, Riesling und die chilenische Sorte Loca Blanca.


    Argentinien

    Die wichtigsten Weinanbaugebiete Argentiniens sind Mendoza, San Juan und Rio Negro. Für Rotweine werden die Sorten Malbec, Cabernet Sauvignon, Syrah, Pinot Noir, Merlot, Criolla, Tempranilla, Sangiovese, Barbera und Lambrusco verwendet. Weißweine werden aus Semillon, Sauvignon Blanc, Pinot Blanc, Chardonnay, Riesling und Trebbiano hergestellt. Die populärsten Weine werden aus einem Verschnitt aus Criolla, Malbec und Barberatrauben gewonnen.


    Südafrika

    Weinbau wird in der südwestlichen Ecke Südafrikas, in der Provinz Westkap, betrieben. Hier herrscht mediterranes Klima: sonnig und warm, aber selten heiß, mit langen Sommern. Ältestes und berühmtestes Anbaugebiet ist Constantia. Im Laufe der Zeit kamen Stellenbosch, Franschhoek, Paarl und weitere dazu. Die wichtigsten Rebsorten sind Chardonnay, Chenin Blanc, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und die südafrikanische Rebe Pinotage, die erst im Jahr 1925 entdeckt wurde.


    Australien

    Weinanbaugebiete findet man in Südaustralien, New South Wales, Victoria, Westaustralien und Tasmanien. Es werden zahlreiche Rebsorten angebaut, doch um einen Wein nach ihr bezeichnen zu können, muß er zu mindestens 80% aus ihr gewonnen werden.

  • Südaustralien: Die bekanntesten Anbaugebiete hier sind das Barossa Valley, McLaren Vale, Clrae Valley, Coonawarra und das Eden Valley. Aufgrund des günstigen Klimas gedeihen hier ganz ausgezeichnete Rotweine. Shiraz, Merlot und Cabernat Sauvignon sind die häufigsten Traubensorten.

  • New South Wales: Das Hunter Valley, Cowra und Griffith/Riverina sind die wichtigsten Weinregionen in New South Wales, die vor allem bekannt für erstklassige Weißweine sind. Hierfür werden vor allem Trauben von Chardonnay, Chenin Blanc und Semillon verwendet. Rotweine werden vorwiegend Shiraz und Pinot Noir gewonnen.

  • Victoria: Bekannte Weinanbaugebiete in Victoria sind das Great Western, Far Southwest Victoria /Drumborg und Yarra Valley. Auch wenn die Tagestemperaturen im Sommer recht hoch sein können, ähnelt das ansonsten kühlere Klima mit häufigen Niederschlägen dem im Rheintal und bringt vor allem charakteristische Weißweine hervor. Besonders Chardonnay, aber auch Pinot Noir und Pinot Meunier werden in Victoria angebaut.

  • Westaustralien: Mehr als irgendein anderes australisches Weinanbaugebiet wird das Klima in Westaustralien maritim beeinflußt. Aus den Gebieten Margaret River, Swan Valley und Avon Valley kommen elegante Cabernet Sauvignon und Shiraz.

  • Tasmanien: Warme Sommer, in denen die Reben nicht versengen und lange Herbsttage, während denen die Trauben langsam, aber gewiß heranreifen, das ist das charakteristische Klima in Tasmanien. Es gibt insgesamt sieben Gebiete entlang einer südlichen und einer nördlichen Weinstraße, in denen Pinot Noir, Riesling, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Traminer und andere Sorten produziert werden.


    Neuseeland

    Die größten Weinanbaugebiete Neuseelands sind Marlborough auf der Südinsel sowie Poverty und Hawkes Bay auf der Nordinsel. Über 80% der neuseeländischen Trauben sind Weißweintrauben. Zu ihnen gehören Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc und Gewürztraminer An roten Trauben findet man Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Shiraz.